Wirtschaftspädagogische Forschung und Impulse für die Wirtschaftsdidaktik

Führungskräfte spielen eine entscheidende Rolle, um den langfristigen Erfolg von Unternehmen zu sichern (vgl. Schmoll 2012, 20ff.). Um in Führungssituationen angemessen handeln zu können, benö­tigen Führungskräfte eine umfassende Handlungskompetenz (vgl. Alvesson/Spicer 2011; Malik 2014, 33ff.). Durch die tägliche Arbeit werden Führungskräfte mit Situationen konfrontiert, welche wenig strukturiert sind. Dennoch bieten sie durch das überwiegend informelle Setting des Arbeitsplatzes zahlreiche Möglichkeiten zur Entwicklung einer umfassenden Führungskompetenz. Für eine effizi­ente Nutzung dieser, bedarf es jedoch einer gezielten Gestaltung, um insbesondere reflexive Momente für den Erwerb von Kompetenzen bereitzustellen (vgl. Erpenbeck/Sauter 2016, 133; Kersh/Evans 2017, 16).

Der vorliegende Beitrag beruht auf den Ergebnissen der im März 2018 abgeschlossenen Dissertation und thematisiert die informelle Kompetenzentwicklung von Führungskräften am Arbeitsplatz. Ausge­hend von einer theoretisch-konzeptionellen Analyse sowie einer qualitativ-empirischen Erhebung im Bankensektor wurde das Modell der ‚Rahmungen informeller Kompetenzentwicklung‘ entwickelt. Ziel des Beitrages ist es aufzuzeigen, welche Handlungsfelder für den Erwerb einer umfassenden Füh­rungskompetenz durch Unternehmen „gemanagt“ bzw. gestaltet werden sollten. Hierbei wird insbe­sondere auf das ‚Management von Verantwortung und kritischen Ereignissen‘ eingegangen, sowie die Wichtigkeit sozialer Beziehungen, des emotionalen Faktors und des Kontextes hervor­gehoben.