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bwp@ Spezial 20 - November 2023
Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung
Hrsg.: &
Kollaboration als transversale Kompetenz in der Berufsbildung fachlich fördern: Mikrolerneinheiten und Interventionen an eine berufliche Situation anbinden
Arbeitsprozesse und -strukturen sind vielfältig dadurch geprägt, dass wechselnde Teams kollaborativ an Produkten und Dienstleistungen arbeiten. Während das Arbeiten in Teams genuin in den Unternehmen verankert ist, sind im Schulkontext adäquate Lernsettings zu implementieren, in denen Kollaboration als transversale Kompetenz gefördert und als Teil beruflicher Handlungskompetenz erworben werden kann. Die Förderung von Kollaborationskompetenz wird didaktisch entlang der Merkmale kollaborativen Problemlösens entwickelt. Ziel ist es, Auszubildende darin zu fördern, die kognitive sowie die soziale Dimension einer kollaborativen, fachlich-komplexen Problemsituation (1) zu erfassen und (2) adäquat im Problemlöseprozess zu nutzen. Die Förderung basiert auf zwei Schritten: Im ersten Schritt werden die Auszubildenden mittels videobasierter Mikrolerneinheiten vor der Bearbeitung einer beruflichen Problemsituation „Lieferantenauswahl“ gezielt im Hinblick auf kognitive und soziale Dimensionen der Kollaboration sensibilisiert; im zweiten Schritt werden in den Kollaborationsprozess selbst gezielte Interventionen gegeben, die die Bearbeitung einer beruflichen Problemsituation stützen (können). Der vorliegende Beitrag beschreibt die Effekte der Kollaborationskompetenzförderung auf Basis der Daten von 279 Industriekaufleuten in drei Interventionsgruppen (I1=kognitives Training, I2=soziales Training, I3=kombiniertes Training) und einer Kontrollgruppe (K). Hierzu werden IRT-basierte differenzielle Itemfunktionen (DIF) analysiert und Kompetenzunterschiede beschrieben. Die Befunde zeigen, dass Kollaboration und berufliche Kompetenz von kaufmännischen Auszubildenden durch gezielte Fördermaßnahmen gesteigert werden kann. Kollaboration ist als transversale Kompetenz nicht inhaltlich losgelöst zu vermitteln, sondern in einer konkreten Handlungssituation zu verankern. Dies ist darin begründet, dass Kollaborationskompetenz als transversale Kompetenz variabel an fachliche Inhalte gebunden werden kann und damit den beruflichen Kompetenzerwerb erweitert.
Fostering Collaboration as a Transversal Competency in VET: Tying Microlearning Units and Interventions to a Professional Situation
Work procedures and structures are characterized by the fact that team are working on products and services. While team work is an integral part of companies, adequate learning settings have to be implemented in schools in order to foster collaboration as a transversal competency and to develop it as part of professional competency. The fostering of collaboration competency is organized by design principles for collaborative problem-solving. The aim is to support apprentices in (1) coping cognitive and social dimension of a collaborative problem scenario and (2) adequately solving the problem. The support is based on two steps: In the first step, apprentices are specifically sensitized with regard to cognitive and social dimensions of collaboration by video-based micro-learnings before solving a complex, professional problem situation "supplier selection"; in the second step, specific interventions are given into the collaboration process itself, which (can) support the solving of a collaborative problem scenario. This paper describes the effects of collaboration competency training based on data from 279 commercial apprentices in three intervention groups (I1=cognitive training, I2=social training, I3=combined training) and one control group (K). For this purpose, IRT-based differential item functions (DIF) are analyzed and differences of competencies are described. The findings show that the vocational, collaborative competencies of commercial apprentices can be fostered by trainings. As a transversal competency, collaboration cannot be taught in isolation from the content, but must be anchored in a specific situation. The reason for this is that collaboration competency, as a transversal competency, can be linked to different contents and thus expands the development of professional competencies.
Zitieren des Beitrags
Paeßens, S./Winther, E. (2023): Kollaboration als transversale Kompetenz in der Berufsbildung fachlich fördern: Mikrolerneinheiten und Interventionen an eine berufliche Situation anbinden. In: bwp@ Spezial 20: Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung, hrsg. v. Barabasch, A./Fischer, S., 1-22. Online: https://www.bwpat.de/spezial20/paessens_winther_spezial20.pdf (19.11.2023).