bwp@ Spezial 20 - November 2023

Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung

Hrsg.: Antje Barabasch & Silke Fischer

Humor als transversale Kompetenz – Chancen und Grenzen am Beispiel von Pflegekräften

Beitrag von Friederike Krause
Schlüsselwörter: Gesundheitswesen, Interaktionsarbeit, transversale Kompetenz, Humor

Angesichts eines weitreichenden Fachkräftemangels sowie ökonomischem Druck steht das deutsche Gesundheitswesen vor weitreichenden Herausforderungen. Diese wirken sich auf institutioneller Ebene auf die Arbeitsprozesse und Arbeitsbedingungen von Pflegefachkräften aus. Mit dem Inkrafttreten des Pflegeberufegesetzes (PflBG) im Jahr 2017 veränderte sich auch die Berufsausbildung für diese Berufsgruppe. Hinsichtlich des übergeordneten Ziels der Berufsausbildung sind, im Vergleich zu Berufsausbildungen im Dualen System, signifikante Differenzen hinsichtlich des zu erwerbenden Kompetenzprofils festzustellen. Geleitet von der Annahme, dass rechtliche und gesellschaftliche Rahmenbedingungen die institutionell verfasste Interaktionsarbeit in Pflegeberufen beeinflussen, wird auf der Basis eines Literaturreviews diskutiert, welchen Stellenwert Humor für Pflegefachkräfte einnehmen kann. Konkret wird literaturbasiert analysiert, wie Humor als transversale Kompetenz für Pflegefachkräfte angesichts der geltenden Rahmenbedingungen sowie institutionalisierter Missstände die Gestaltung von Beziehungen mit Kolleg*innen und Patient*innen prägen könnte. Darüber hinaus wird betrachtet, inwiefern Humor das Potenzial enthält, individuelle Reflexions- und Distanzierungsprozesse zu flankieren.

Humor as a transversal competence – chances and limits using the example of health care

English Abstract

In view of a widespread shortage of skilled workers and economic pressure, the German healthcare system is facing far-reaching challenges. These affect the work processes and working conditions of nursing professionals at the institutional level. With the Pflegeberufegesetz (PflBG) put into effect in 2017, the vocational training for this occupational group changed as well. There are significant differences between the overarching goal of nurses vocational training, compared to vocational training in the dual system. The main differences focus especially on the competence profile that should be acquired. According to the assumption that legal and societal framework conditions influence the institutionally constituted interaction work, the significance of transversal competencies for nursing professionals is discussed on the basis of a literature review using the example of humor. It will be discussed how humor as a transversal competence for nursing professionals shapes the relationships between colleagues and patients in view of the applicable framework conditions as well as institutionalized grievances. In addition, the extent to which humor as an intuitively transferred and applied competence flanks individual processes of reflection and distancing will be explored.

Zitieren des Beitrags

Krause, F. (2023): Humor als transversale Kompetenz – Chancen und Grenzen am Beispiel von Pflegekräften. In: bwp@ Spezial 20: Die Förderung von transversalen Kompetenzen in der Berufsbildung, hrsg. v. Barabasch, A./Fischer, S., 1-16. Online: https://www.bwpat.de/spezial20/krause-f_spezial20.pdf (19.11.2023).